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Heimisches
Wildfleisch und dessen Vorzüge
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Zu
den besonderen kulinarischen Erlebnissen der deutschen Küche
zählen Wildgerichte. Ihre Zubereitung kann ganz einfach
oder auch raffiniert sein. Sie reicht vom traditionellen Wildragout
über einen feinen Braten bis hin zu Steaks oder Wildpasteten.
Wildbret ist vitaminreich, fettarm und aufgrund seiner speziellen
Eiweißzusammensetzung leicht verdaulich. Mit allen Eigenschaften
liegt es voll im Trend der modernen und bewussten Ernährung.
Die Jäger nutzen das Wild nachhaltig, d. h. sie entnehmen
nur so viel aus der Wildbahn, wie jährlich "nachwächst".
Darüber hinaus erhalten und pflegen Jäger die Lebensräume
der Wildtiere und sorgen so für eine artenreiche Tier-
und Pflanzenwelt sowie einen gesunden Wildbestand in unserer
Kulturlandschaft. |
Das
Reh ist in Deutschland flächendeckend verbreitet
und die häufigste Haarwildart. Es macht deshalb einen
Großteil des Wildbretangebotes aus. Nur der Rehbock
hat einen Kopfschmuck, das sogenannte Gehörn.
Rehwild hat ein rotbraunes, kurzfaseriges Fleisch. Keulen
und Rücken sind die wertvollsten Teilstücke. |
Rotwild
ist nach dem Elchwild die größte Hirschart in Europa.
In Deutschland gibt es rund 130 behördlich festgelegte
Rotwildgebiete. Nur die männlichen Tiere, die Hirsche,
tragen ein Geweih. Rotwild erreicht Gewichte bis zu 250 kg.
Bevorzugt angeboten wird das Fleisch von 35-100 kg schweren,
meist jungen Tieren. Es ist braunrot, feinfaserig und zum
Braten und Grillen geeignet. Wildbret von älteren Tieren
liefert vorzügliche Schmorbraten. |
Damwild ist in vielen Landesteilen mittlerweile mehr oder
weniger stark angesiedelt.
Es unterscheidet sich von den übrigen Hirscharten durch
einige Eigentümlichkeiten. Seine auffällige Jugendzeichnung,
die Punktung der Decke, behält es in der Sommerzeit sein
ganzes Leben lang bei. Das weibliche Damwild bildet Familien,
die sich zu Rudeln zusammenziehen. Gleiches Verhalten zeigen
auch die mehrjährigen Hirsche. Diese Rudel lösen
sich zur Brunft auf.
Besonders beliebt ist dieses braunrot, feinfasrige
Fleisch. Angeboten wird es von 20 - 60 kg schweren, meist
jungen Tieren. |
Schwarzwild
ist in ganz Deutschland beheimatet. Aufgrund seiner hohen
Vermehrungsrate und seines Gewichtes ist es neben dem Rehwild
die Tierart, die das meiste Wildbret in Deutschland liefert.
Wildschweine leben in Rotten, die aus mehreren Bachen mit
ihren Jungtieren bestehen. Die erwachsenen männlichen
Wildschweine (Keiler) sind meist Einzelgänger.
Geschätzt wird besonders das zarte Fleisch von ein-
bis zweijährigen Tieren. Da Schwarzwild Allesfresser
sind, müssen die erlegten Tiere gesetzlich auf Trichinen
untersucht werden. |
Das
europäische Muffelwild ist das kleinste der weltweit
vorkommenden Wildschafarten. Im mitteleuropäischen Verbreitungsgebiet
lebt das Muffelwild bevorzugt in den Laub- und Mischwaldgebieten.
Es ist sehr standorttreu und lebt gesellig in Familien von
10 bis 25 Tieren. Böcke und weibliche Mufflons bilden
mit Ausnahme der Paarungszeit getrennte Gruppen.
Geschätzt wird dieses braunrote, kurzfasrige
Fleisch wegen seines besonderen Geschmacks. Es ist vergleichbar
mit Lamfleisch, mit einer leichten Wildnote. |
Hasen
leben in abwechslungsreichen Feldlandschaften und sind in
weiten Teilen Deutschlands heimisch. Im Gegensatz zu den Kaninchen,
bei dem die Jungen im Bau geboren werden, kommt der Hasennachwuchs
oberirdisch zur Welt.
Das Fleisch ist dunkelbraun. Von Wildliebhabern besonders
geschätzt: gebratene Hasenrücken und -keulen.
Das Fleisch von Wildkaninchen ist zartrosa und hat ein geflügelartiges
Aroma, das sich deutlich vom Hasenfleisch unterscheidet. |
Schon
von den Römern wurde der Fasan, der ursprünglich
aus Asien stammt, bei uns eingeführt. Nur die Fasanenhähne
haben das prachtvolle bunte Gefieder.
Das Fleisch vom jungen Fasan ist zart und wohlschmeckend.
Das Fleisch älterer Tiere eignet sich für Ragouts,
Suppen und Terrinen. |
In
Deutschland gibt es viele verschiedene Entenarten.
Bejagt und in den Handel gebracht wird hauptsächlich
die Stockente, die besonders zahlreich vorkommt.
Die Ente wird (zum Teil gefüllt) gebraten und geschmort.
Oft wird als Bratgut nur das Brustfleisch verwendet. Geschmackliche
Unterschiede werden vom Lebensraum der Tiere bestimmt. |
Die
Ansprüche an den Lebensraum sind ausgesprochen gering.
Wildtauben benötigen neben Flächen mit niedriger
oder lückenhafter Vegetation für den Nahungserwerb
vor allem größere Holzpflanzen als Nist- und Ruheplätze.
Saisonal setzt sich die Nahrung unterschiedlich zusammen und
kann zum Beispiel im Herbst aus 60% Eicheln bestehen. Der
Nahrungsbedarf einer Wildtaube liegt bei rund 50 Gramm am
Tag. Im
Siedlungsbereich des Menschen finden sie das ganze Jahr hindurch
genügend Nahrung.
Das Fleisch von jungen Wildtauben ist zart und leicht verdaulich.
Feinschmecker schätzen die Taubenbrust. Bei älteren
Tieren ist der wildtaubentypische Fleischgeschmack stärker
ausgeprägt. |
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